IOP-Summit 2020
digitale Veranstaltung der gematik am 10.12.2020, 13:00-16:00 Uhr.
Zusammenfassung der Veranstaltung
Zum IOP-Summit der gematik durften wir rund 75 Teilnehmer:innen in unserer virtuellen Veranstaltung willkommen heißen. Nach einer herzlichen Begrüßung durch den Moderator Herrn Steffen Hennecke, IOP-Team im Bereich Strategie und Europa der gematik, richtete Herr Stefan Höcherl, Leiter des Bereichs Strategie und Europa, ein Grußwort an alle Besucher:innen. Mit der klaren Zielstellung, Akteure zusammen zu bringen, in den konstruktiven Austausch zu treten und die Zusammenarbeit jetzt zu beginnen, starteten wir gemeinsam mit verschiedenen Referent:innen in den Summit.
Teil 1: Was war?
In der ersten Session haben wir uns dem Rückblick gewidmet und gemeinsam Revue passieren lassen, was im Jahr 2020 hinsichtlich der Interoperabilität (IOP) im Gesundheitswesen erreicht wurde.
Wie Frau Sophia Lückhof aus dem IOP-Team der Abteilung Strategie und Europa berichtete, haben wir in der gematik vor allem auf Basis der Ergebnisse des Stakeholder-Workshops vom 10.12.2019 unsere Vision einer Governance für IOP ausgebaut und weiterentwickelt.

Ein zentrales Thema dabei war für uns die Konzeptionierung einer neuen Wissensmanagementplattform (WMP) als Weiterentwicklung des Interoperabilitätsverzeichnisses vesta.
Der wichtigste Faktor dabei war und ist für uns der Nutzermehrwert. Daher haben wir nicht nur im Sommer einige Einzelinterviews zur Identifikation von Anforderung mit potenziellen Nutzer:innen geführt, sondern auch während des Summits eine Umfrage erstellt. Auch dieses Feedback wird in unsere weitere Arbeit einfließen und zur Entwicklung eines zentralen Werkzeugs zu IOP im E-Health für Akteure im Gesundheitswesen beitragen.


Teil 2: Was ist?
Mit diesem Überblick haben wir uns nach einer kurzen Pause in die Gegenwart begeben und uns vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) die aktuelle Gesetzgebung erläutern und einen Ausblick geben lassen.
Dazu hat uns Herr Thomas Süptitz, Leiter des Referats 512 – Cybersicherheit und Interoperabilität des BMG, das kürzlich in Kraft getretene Krankenhauszukunftsgesetz nähergebracht und insbesondere die Zielsetzung sowie Fördertatbestände erklärt.
Was der neue Referentenentwurf zum Gesetz zur Modernisierung von Versorgung und Pflege für uns und die Interoperabilität bereithalten wird, hat Herr Stephan Krumm, ebenfalls Referat 512, veranschaulicht und damit einen aussichtsreichen Blick in die Zukunft eröffnet.
Im Anschluss gab es die Gelegenheit, Fragen an die beiden Referenten zu stellen und gemeinsam die Antworten der parallel laufenden Umfrage zu betrachten.
Darin haben wir das Publikum zum einen nach Methoden zur Erreichung von Verbindlichkeit, zum anderen nach den aktuellen Herausforderungen von Leistungserbringern und Herstellern gefragt.



Teil 3: Was wird?
In der letzten Session haben wir erneut den hih gebeten, einen „Vorgucker“ in das Jahr 2021 zu wagen. Von Herrn Heitmann haben wir erfahren, dass wir unter anderem auf eine Fortsetzung des Positionspapiers IOP 2025, auf die weitere Einführung von SNOMED-CT, sowie auf MIOs und Digitale Gesundheitsanwendungen gespannt sein dürfen.
Auch aus Sicht der gematik haben wir einen Blick in das kommende Jahr geworfen. Dazu stellte Herr Andreas Grode, IOP-Team in der Abteilung Strategie und Europa, vor, wie wir die Zusammenarbeit in 2021 gestalten und auf eine neue Governance für IOP hinarbeiten möchten. Die Etablierung der Koordinierungsstelle für IOP durch die gematik ist dabei nur ein Schritt von vielen auf dem Weg zur „Interoperabilität 2.0“ entsprechend des DVPMG.
Zum Abschluss hat Frau Lückhof den Blick geschärft und für alle in Erinnerung gerufen, warum wir so intensiv an dem Thema Interoperabilität arbeiten. Dank der zahlreichen Teilnahme an unserer Umfrage konnten wir nicht nur eine Fülle an Themen sammeln, die aus Ihrer Sicht im Jahr 2021 fokussiert werden müssen, sondern daraus auch ein Ranking der Top 10 Themen und Herausforderungen erstellen.


Damit wird uns allen noch einmal bewusst, welche Themen uns auch im nächsten Jahr antreiben, den Weg zu einem interoperablen Gesundheitswesen zu gehen.
Wir wollen diesen Weg mit Ihnen gemeinsam gehen und hoffen auch im Jahr 2021 auf eine erfolgreiche, pragmatische und kollegiale Zusammenarbeit.
Wir wünschen Ihnen besinnliche Feiertage und bleiben Sie gesund!
Folien der Vorträge aus der Veranstaltung in Kürze hier zum Download
Q&A der Veranstaltung
Die Antworten zu den Fragen werden im Januar ergänzt.
- Wie geht die MII damit um, dass SNOMED CT zunächst nur in Englisch verfügbar ist?
- Gibt es die Vorträge, die auf dem Interop-Tag gehalten wurden zur Einsicht - konkret zum Thema Digitalisierung von Leitlinien und PROMs?
- Hier finden Sie die Aufzeichnung. Ab Minute 27 geht es los mit Leitlinien und PROMS. zu Beginn gibt es einen Vortrag von Frau Prof. Spies von der Charite. Im Anschluss folgt die Diskussion. https://www.youtube.com/watch?v=fJB7zrQNmAA
- Nach welchem Kriterium (z.B. vollstationäre Betten, Case Mix, ...) wird die Verteilung der Gelder gemäß Königssteiner Schlüssel vorgenommen ?
- Werden alle Länder 30 % anteilig an der Förderung der Vorhaben übernehmen?
- Gibt es eine Koordination der KHZG-Förderungen mit BMBF-Maßnahmen, z. B. Förderkonzept "Digitale Forschungshubs Gesundheit"?
- Der digitale Reifegrad der in die Versorgung eingebundenen Krankenhäuser soll mittels Messverfahren erfasst werden. Welchen aktuellen Stand gibt es zum Messverfahren? Steht das Verfahren schon fest?
- KHZG fordert Interoperabilität, fordert aber nicht zwangsläufig "moderne" Schnittstellen. Die Verpflichtung auf moderne Standards wie FHIR fehlt. Wenn ich alles aus einer Hand kaufe, benötige ich keine Standards und bin fein raus, das verfehlt aus meiner Sicht das Ziel.
- Wie wird die Zusammenarbeit zu IOP mit anderen EU-Ländern formalisiert werden? Für BfArM und für die Koordinationsstelle?
- In der Förderrichtlinie zum KHZG sind viele Schnittstellen sowie Bedarfe für (deutschsprachige) Terminologien genannt / impliziert. Z.T. gibt es schon Standards / Profile, zum Teil eher noch nicht. Eine Übersicht wäre sicher hilfreich und auf das Gesetz / die Richtlinien abgestimmte, übergreifende Standardisierungsbemühungen. Gibt es hier Pläne?
- Wenn man aus der Industrie kommt und mithelfen will, wie geht man am besten vor und womit startet man? :-)
- Welche Aktivitäten sind geplant, den Nutzen von Interoperabilität bzw. der zunehmenden digitalen Transformation den Patienten zu vermitteln, die ja letztendlich von der Digitalisierung provotieren sollen?
Agenda
Moderation – Steffen Hennecke (gematik)
Teil 1: 13:00-14:00 Uhr
Einführung – Stefan Höcherl und Steffen Hennecke (gematik)
Jahresrückblick – Was ist in 2020 bzgl. Interoperabilität passiert?
gematik – letzte 12 Monate bis heute – Sophia Lückhof (gematik)
IOP 2025 – letzte 12 Monate bis heute – Dr. Kai U. Heitmann (hih)
DIT und IOP-Foren – Fazit aus Stimmungsbild & Ergebnissen - Kim Becker (bvitg e.V.)
Pause
Teil 2: 14:00-15:00 Uhr
Gegenwart – Aktuelle Gesetzgebung und Ausblick
Impuls und Vorstellung – Thomas Süptitz und Stephan Krumm (BMG)
Diskussion – alle
Pause
Teil 3: 15:00-16:00 Uhr
Ausblick – Gestaltung der Zusammenarbeit in 2021
IOP 2025 – ab heute – Dr. Kai U. Heitmann (hih)
Koordination der nächsten Schritte IOP 2.0 – Andreas Grode (gematik)
Stimmungsbild: IOP Top-Themen 2021 – Sophia Lückhof (gematik)